Narrenzunft Zepfenhan 1961e.V.
SCHELLNARR:
Unser Schellnarr, 1963 geschaffen, ist ein Weißnarr mit Gschell. Die Maske zeigt ein freundliches Männergesicht ( selbst ein müder Narr lächelt so immer noch).Ein mit der Silhouette von Zepfenhan bemaltes Kopftuch rundet die Maske ab. Die unbemalte Jacke ist mit rotem und grünem Samt gefasst.Die Hose ist mit dem MILCHKRIEG und mit den schon legendären STEGSTRECKERN bemalt. Der MILCHKRIEG hat seinen Ursprung im 1.Weltkrieg, als die Bauern auf dem Lande den zur Butterherstellung notwendigen Blotzfaß – Dribbl auf dem Rathaus abzugeben hatten. Dieser Anordnung setzten sich die Zepfenhaner zur Wehr. Die STEGSTRECKER haben ihren Ursprung aus einer Legende, die sich folgender-maßen liest: Zwischen Zepfenhan und Neukirch sollte einmal ein hölzerner Weg über den Vollochbach gebaut werden. Dieser Steg wurde im Dorf gebaut und zum Bach gebracht, wo man verzweifelt feststellte, daß er zu kurz geraten war. Kurzerhand wurden links und rechts des Stegs Pferdefuhrwerke eingespannt, um den Steg zu strecken. – Leider nicht gelungen.
ECKERWALDMÄNNLE
Unser Eckerwaldmännle, 1980 entstanden, wurde nach einem Vorbild aus grauer Vorzeit geschaffen. Getreu der Sage vom Kobold, der früher im Eckerwald die Holzbauern und Fuhrleute in Angst und Schrecken versetzte, bewegt sich das Eckerwaldmännle frei im Umzug. Bereits das verschmitzte, schalkhafte Gesicht verrät dem Zuschauer, daß ihm gleich etwas Unerwartetes widerfahren kann. Es ist zwar durchaus hinterlistig, jedoch stets freundlich in seiner Art und wendet keinerlei Gewalt an. Es neckt die Leute auch gerne mit seinem Fledder. Verweilt das Eckerwaldmännle mal etwas länger beim Erzählen und Foppen am Straßenrand, so springt es fluchs wieder davon, um trotzdem den Anschluß am Umzug nicht zu verlieren. Eine unbekümmerte und ungezwungene, lustige Narrenfigur eben.
STOAGURSCHEL
Die Stoagurschel geschaffen 1982 sollte ursprünglich eine Einzelfigur sein. Die unerwartete Nachfrage nach diesem Kleidle führte jedoch dazu, daß die Narrenzunft von diesem Gedanken abließ, und das Kleidle heute ebenso mehrfach da ist. Mündliche Überlieferungen in Verbindung mit der Sage beschreiben eine ältere Frau, die in einem Haus in der Zepfenhaner Ortsmitte gewohnt habe. Das Haus hatte wohl genau an dem Platz gestanden , wo später einmal das ehemalige Woaghäusle gestanden hat. Aus diesem Haus verschwand sie hinaus auf das Gewand Stoag. Dort wurde sie noch lange Zeit immer wieder mal gesehen. Die Stoagurschel ist zudem auch ideal für diejenigen Narren geeignet, denen das Jucken im Schellnarr mit den Jahren zu anstrengend ist. Sie weiß allerhand zu erzählen und wird öfters auch mit Korb angetroffen, um den Zuschauern nach einem ” Schwätzle ” entweder ein Kräuter-teele oder -schnäpsle oder aber ein Fasnestküchle bzw. eine sonstige Wegzehr reichen zu können.