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Narrenzunft Wilflingen e.V.

Das kleine, ehemals hohenzollerische Dorf Wilflingen, liegt am Albtrauf der Schwäbischen Alb und verfügt über sehr eigenständige und eindrucksvolle Figuren. Die Hauptfigur der Wilflinger Fasnet ist der Schellnarr. Zum Häs gehören Hose, Hemd, Handschuhe, ein hüftlanger Umhang sowie ein Spitzhut.

Alle Gewandteile sind weiß und mit Ausnahme des Hemdes mit runden, bunten Stoffblätzle reihenförmig benäht. Die Glattlarve, aus Lindenholz geschnitzt, zeigt ein länglich-liebliches Jungmännergesicht. Farblich unterschiedliche Papierrosetten aus feinstem Seidenpapier, die sogenannten „Bloama“, umrahmen die Larve. Um den Leib hat der Schellnarr drei bis fünf Lederriemen mit daran befestigten offenen Glocken, eine Eigenart in der schwäbisch- alemannischen Fasnet. Zu den weiteren Figuren zählt der Clon und Teufel. Dabei ist der Teufel die älteste Narrenfigur in der Wilflinger Fasnet.

Zwei Einzelfiguren Narrensamensteuer und Strohbär runden die Wilflinger Narrenfiguren ab. Der Strohbär tritt nur am Fasnetsdienstag in Begleitung von drei mit Peitschen „bewaffneten“ Treibern in Erscheinung. Das Stroh wird nach alter Manier senkrecht direkt auf den Leib des Trägers gebunden, was ihn in seinen Bewegungen äußerst schwerfällig und unbeholfen macht. Über den Kopf des Strohbären wird ein Weidenkorb ohne Boden gestülpt, damit die oberen Halme, die über den Kopf hinausragen, zusammengehalten werden.

Die Narrenzunft Wilflingen e.V. wurde am 3. Februar 1930 im Gasthof Traube gegründet. 36 Jahre später, im Jahr 1966, erfolgte schließlich die Aufnahme der Zunft in die Vereinigung Schwäbisch Alemannischer Narrenzünfte. Die Wilflinger Zunft hat aktuell 186 Mitglieder. Im Ort kann die Zunft einen Häsbestand von ca. 350 Schellnarren, 250 Teufel und 120 Clon aufweisen, bei derzeit 950 Einwohnern.

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