Narrenzunft Engen e.V.
Die Narrenzunft Engen e. V. wurde 1875 als „Narrenverein“ gegründet, der sich seit 1925 „Narrenzunft“ nennt und seit dieser Zeit Mitglied des Verbandes schwäbisch – alemannischer Narrenzünfte ist. Sie besteht aus der Hanselegruppe, der Gruppe Berggemeinde – auch Spöckvolk genannt – die Gruppe Blaufärber und der Fanfarenzug. Auch die Katzenmusik ist ein Teil der Narrenzunft. Präsident ist seit 2008 Sigmar Hägele, der Narrenvater heißt Frank Rosenfeld und die Narrenmutter Hans-Peter Rothacher. Der Narrenrat trägt ein weinrotes Ornat mit Federhut.
Die Hanselegruppe wurde 1927 gegründet. Hanselevater ist Chris Herbst. Das Engener Hansele ist die Hauptfigur der Engener Fasnet und hat ein Häs aus schwarz und roten Filzfransen, die auf einen ungebleichten Baumwollanzug aufgenäht sind. Die über das ganze Häs verteilten Schellen, künden närrisches Treiben in den Gassen an. Er trägt eine Tuchlarve mit menschlichen und tierischen Zügen und ist ebenfalls mit schwarzen und roten Filzfransen, Goldborten und Pailletten besetzt, am Hinterkopf ist ein Fuchsschwanz als Zeichen der Schläue angebracht. Die Schweinsblase, auch Saubloder genannt, ist an einem Geißelstecken befestigt und wird als Zeichen der Fruchtbarkeit und anstehenden Winteraustreibung, sowie zum Necken der Narren am Straßenrand mitgeführt.
Die Berggemeinde Engen wurde 1960 gegründet und ist seit 2008 Gruppe der Narrenzunft. Bergvogt Sigmar Hägele ist auch 1. Vorsitzender der Narrenzunft Engen e. V. Das „Spöckvolk“ lebte vor langer Zeit in der Spöck, einem kleinen Wald bei Engen. Die Männer betätigten sich als Köhler und Holzhauer. Die Frauen sammelten Beeren, Kräuter, Pilze und Kienspan, um dieselben an das Stadtvolk von Engen zu verkaufen. Die Fasnetfiguren bestehen aus dem Spöckmännle, er trägt einen blauen Fuhrmannskittel mit Schlapphut und Wurzelstock, sowie den Spöck-wieble, die eine ländliche blaue Tracht mit roter Schürze, Kopftuch und einem Weidenkorb tragen. Außerdem gibt es die Spöckeltern in einem festlichen Häs und als Einzelfiguren den Büttel, Waldmann mit Sauspieß und seit 1994 die Wildsau.
Die Blaufärbergruppe wurde 2004 im Altdorf, ein Ortsteil von Engen gegründet und ist seit 2008 Gruppe der Narrenzunft. Gruppenführer ist Rolf Broszio. Die Figur der Blaufärbers entstand aus einer früheren Geschichte des Donat Munding, der im Altdorf eine Poststation mit Gasthaus und eine Landwirtschaft betrieben hat. Seinen unter anderem auch berühmten Gästen erzählte er haarsträubende Geschichten, die sie teilweise blau anlaufen ließen. Die Häser sind daher mit verschiedenen Applikationen in Erinnerung an die Gäste z. B. Schriftsteller, Postle, Bäcker und Metzger besetzt. Die Figur hat eine Holzmaske mit verschiedenen Kopfbedeckungen sowie einem Verzerrspiegel. Als Einzelfigur begleitet Donat Munding mit einer markanten Holzmaske und historischem Frack die Gruppe.
Der Fanfarenzug Engen wurde 1958 gegründet, der 1. Vorsitzende ist Michael Kraft. Im Gegensatz zur Hanselegruppe, Berggemeinde und Blaufärbergruppe ist der Fanfarenzug ein eigenständiger Verein, und deshalb nur eine Gliederungen der Narrenzunft Engen e.V. und begleitet die Zunft an allen närrischen Veranstaltungen und Umzügen. Er besteht aus Bläsern und Trommlern, sein Häs ist eine Lanzknechtsuniform in schwarz- weiß, den Farben der Stadt Engen und nur mit männlichen Mitgliedern besetzt. An Fasnetsumzügen wird in der Regel eine rote Kutte mit umgehängter schwarz- weißer Zipfelmütze getragen.
Der Narrenruf für alle Gruppen und Gliederungen ist Narri ! – Narro !