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Narrenzunft Gengenbach 1499 e.V.

Die erste Erwähnung der Gengenbacher Fasend geht auf das Jahr 1286 zurück. Der eigentliche Beginn aus heutiger Sicht dürfte aber das Jahr 1499 sein. Anno »1499« holten sich närrische Bürger am Niggelturm den größten Feuerhaken, verzierten ihn als Narrenbaum und zogen mit viel Lärm und
Geschrei durch die Straßen der Stadt. Der Hohe Rat ärgerte sich darüber und schickte den Unzuchtmeister „Bott“ hinter den Narren her. Es gab eine tolle Jagd. Die Narren sollten in den Niggelturm gesperrt werden, aber der Obernarr flüchtete mit der ganzen Schar ins Klostergebiet. Der dortige Abt Beatus von
Schauenburg erwirkte beim Schultheiß Baltasar von Brandeck Straffreiheit für die Narren – der Beginn der „Stroßefasend“ in Gengenbach.
Woher der Brauch des Klepperns in Gegenbach kommt, ist ungeklärt. Die Gengenbacher Fasend beginnt immer genau dreieinhalb Wochen vor dem Aschermittwoch. An diesem Samstag treffen sich ein paar tausend Gengenbacher, gekleidet im weißen Nachthemd am Bahnhof und ziehen von dort aus durch die Straßen der Stadt an den Niggelturm. Hier schläft der Schalk und kann nur durch die lauten »Schalk wach uff – Schalk mach mit – Schalk kum ra s´isch Fasendszit« Rufe geweckt werden. Akustische Verstärkung werden durch Klepperle, Trommeln und allerlei »Krachinstrumente« geleistet.
Nach einiger Zeit entflammt auf dem Turm ein grandioses Feuerwerk, was ankündigt, dass der Schalk wach ist sich auf dem Weg zur Turmspitze befindet. Der Schalk betritt die Balustrade des Turmes und winkt der aufgebrachten Menge
fröhlich zu. Im Anschluss steigt der Schalk die Wendeltreppe des Turmes hinunter und hält am Fuße des Niggelturmes sein erstes Gedicht. Danach zieht er dann mit der großen Narrenschar Richtung Rathaus, wo er symbolisch den
Rathausschlüssel des Bürgermeisters in Empfang nimmt, um dann für die nächsten dreieinhalb Wochen das Zepter zu führen.
Am selben Abend zieht der Schalk auch durch die Lokale der Stadt und macht den Bürgerinnen und Bürgern damit kund, dass die närrische Zeit in ihrem Städtle seinen Lauf genommen hat.
Der Schalk ist dann bei allen Veranstaltungen der Zunft dabei.

Am Dienstag verschwindet er, nach großer Zeremonie und begleitet von vielen hundert Narren wieder im Turm mit dem Spruch :  „Höre, was ich euch will sage, glich duet d´ Glock jetzt Zwelfi schlage un mit´m letschde Zwelfischlag fangt a de Aschermittwochtag
Drum gehen jetzt heim, ich bitt euch drum, d´Fasend isch jetzt us un rum Dien euch brav ins Bett nilege, vun Morge ab geht´s schu degege.“